Fertig luschtig

Joo. Es gubti non e mänge äxtraanige Ooberbaselbieter Mundartuusdruck, won ich inere Kolumne hätti chönne bruuche. Wie zum Byspill Salbyyne (Salbei), Hääli (Lamm), Sülchi (Schmutzfink), Rumpuusede (Rauferei) oder Falimänt (Konkurs).

Herrlig döönt rääre (krächzend sprechen): «er hed gar lang und bräit sy Reed verzooge und grääred no der Baasler Aart.» Oder guttygutt (um jeden Preis. Französisch: coûte que coûte). Wenn äin voorgschwääfled hed, «ghöört er zu däiner Soorte Lüt, wo äim gäärn öppis voorschwääfle.» Oder die jungi Muetter, wo ihres Buscheli duudeld und däädeled (hätscheln) hed. Oobenaabepräägle (herunterprasseln). Das chunnt äim z Sinn, wenn «d Nüss nummen eso aabepräägle.»

Denn wäre doo non e baar Reedewändige, wo churz und bündig e huffen uussääge: «Sone Läbtig, wie daas e Läbtig isch, han ich myner Läbtig no käi Läbtig erläbt.» Oder wenn e Frau chräftigi Bäi hed: « Bii deere syy d Stüd au nit tschuld, wenn der Söischtel zäämegheit.»

Schon e chly schwiiriger isch daas: «Z Chillperg uf im Chillespitz syy drüü rundi leeri Röörli, und die drüü runde leere Röörli leere d Chinder rächt reede.» «Wenn Wasser Wyy weer, wo wötte d Wäisliger Wyyber d Windle wäsche?»
Oder deerewääg: «Die vier liidige Liedertswyyler, wo lieber liederlige Lieder as Psalme singe, chömme vom Tschoppehof.»

Denn were doo non e baar anderi gspässigi Sprichwörter: All Henneschiss (immer wieder), im Gsüün aa (dem Aussehen nach), wiene Furz inere Ladäärne (kopflos herumrennen), wie Söi metzge für d Chrääien im Winter oder s Mösch butze (gehörig die Meinung sagen).

Und denn ersch no d Übernääme, wo früehner die verschiidene Baselbieter-Dörffer gha häi und allwyyl no häi, numme kenntse fascht niemer me. De Bämbeler säit men Löffelschlyffer und de Mäischbäärgger Muchäime. D Heerschbäärgger häi Groppen und d Wintersinger Chruttlämpe as Übername. Worum as me de Ütiger Söibängel säit, wäiss ich nit. Es sy doch äigedlig no Gattligi.

Das, und no vill meh, hätt ich wie gsäit, no chönnen in e Mundartkolumne yyboue. Aber jetz isch fertig lutschtig. Noo über 20 Johr chan ich my äige Chopf langsaam aber sicher nümm gseh in der Zyttig. Und es sich halt esoo: Soo, wien ich alsfott meh Runzlen überchoo haa, hed sich auch d Sprooch, in öisem Fall d Ooberbaselbieter Mundart, veränderet. Und das isch guet esoo. Und me mues au käis «Ghäi mache, wie wenns zmitts im Dorf deet brenne», wills e baar git, wo mäine, es wurdi nümm richtig Baselbieterdütsch gschwäzt.

D Ooberbaselbieter Mundart stirbt nit uus. S wandlet sich äifach. Was blybt, isch d Liebi derzue.

Hebeds guet und häit Soorgg. Und mached käi «Gsicht wiene verrumpflete Häimetschyyin». S chunnt guet.

Dieser Beitrag wurde in Volksstimme veröffentlicht. Ein Lesezeichen auf das Permalink. setzen. Kommentieren oder einen Trackback hinterlassen: Trackback-URL.

Einen Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail wird niemals veröffentlicht oder weitergegeben. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sie können diese HTML-Tags und -Attribute verwenden <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

*
*