D Kuffere

Es isch jo soo badänt. Gosch in der Schwyz mit em Zug in d Ferie, chönnsch die schweeri Kufferen uf em Bahnhof ufgee. So spaarsch der die eeländigi Schlepperei und de chunnsch nit uf der Schuuren und soumeessig verschwizt am Urlaubsort aa.
Z Sissech uf em Bahnhof isch alles guet gange. Der Maa hinder em Schalter isch früntlig gsii und hed öis ufkläärt, ass mer d Kufferen am Samschtig uf der Boscht im Bündner-Bäärggdorf denn chönnen aphoole. Spööteschtens denn hätt ich müese schalte, won ich Boscht und Samschtig ghört haa.
Äinewääg. Die vierstündigi Räis isch ohni Brobleem über d Bühni. Usgrueit sy mer am drüü ummen am Räisezyyl aachoo. Der Boschtautischofför hed öis no schööni Ferie gwünscht und isch denn dervoogschnüzt. Ganz elläi sy mir zwöi vor der Boscht gstande. So im Noochhinäin chan ichs jetz jo sääge: Ich ha schon e chlyyn es unguets Gfüehl ghaa, won ich s Gitter vor der Düre vo der Boscht gseh haa.
Und würklig. D Boscht mit öisere Kuffere dinn isch zue gsii.
Mer häi enand aagluegt. Noodäm mir scho meh as 30 Jahr verhüürooted sy, han ich gwüsst, ass d Faarpveränderig im Gsicht vo myner Liebschte nüt Guets bedüted. Und äimohl meh han ich rächt ghaa. Sii hed zimmlig schnäll afo schnuufen und s Gsicht isch allsfott rööter worde. My Liebschti hed öis vorem inneren Aug scho gseh, wie mir die nöchschte Dääg fascht füdleblutt oder in verrumpflete Chläider ummelaufe. Ass mer, wil mer immer die glyyche Chläider aahäi, e Schwarm dicki fetti Fliegen umm öis häi und mer zum Nachtässen in d Hotelchuchi verbannt wärde. Zum guete Glück häi mer non e chlyyni Däsche byn is ghaa, mit em Nachthemmli drinn. Sünscht hätte mer no in de Wanderhoosen ins Bett müese. No vill wichtiger isch aber s Döösli mit de Dabletten in der Handdäsche vo myner Frau gsii. So hätt sii, wenn der Bluetdruck no meh opsi weer, es Billeli chönne neh.
Aber die im Hotel sy ganz diifygi gsii. Wo mer ihne nämmlig gsäit häi, ass öisi Kufferen ygschlossen isch, häi si dutzwytt emene Boschtautischofför aaglüte. Und: E Stund spööter häi mer öisi Kuffere wiider ghaa. D Frau hed denn das chönne mache, wo alli Fraue mache, wenn si früsch im Hotel aachömme. Si hed alli Chläider schöön gattlig in d Chäschten und Schublaade versoorggt.
Won ich bim Nachtässen öise Dischnoochber e chlyy nööcher aagluegt haa, äin mit ere Dächlichappe, churze Hoosen und mit blutte Füess und gruusig yygwachsene Zeecheneegel in Häilandsandaale, han ich zu mynere Frau gsäit, ass mir öis in öise verrumpflete Chläider allwääg nit so schlächt gmacht hätte. Won iich denn gseh haa, ass dä Ersatzhäiland am Nääbedisch e Münzitee bstellt, häi mir öis mit öisem «Jeninser Blauburgunder Alte Reben» vom «Wyyguet von Tscharner» erscht rächt souwohl gfüehlt.

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