Durnfaart

Duraanen ändere sich d Zytte. Allewyyl mee chömme nöimoodischi Sachen uuf – soo au bi de Durnfaarte. Jetz jaschte jo wiider riisigi Tschuppele vo Durnerinnen und Durner dur d Schwyz und jääble Hübel deruuf und durap. Aso nit ganz alli. S git nämmlig e nöi Moode, ass me sich bi Durnfaarte nümm über Hübel kweelt. Me goot nöimen in es Vierstärn-Hotel und loot sich lo verbyybääpele – e schlyychendi Verluederig halt.
Wie daas prezyys voor sich goot, wenn d Frauen- und d Männerriigenen uf iiri Räise gönge, will iich öich doo brobiere z verdütte.
D Underschiid fönge doodermit aa, ass miir Manne wie gwoont zwee Dääg und d Frauen unglaubligi vier Dääg underwäggs syy. D Durner göngen in d Bärgen und Durnerinnen in es gattligs Hotel im Ussland mit äigenem «Wellness & Spa-Bereich». D Manne nääme der Rucksack mit und Fraue d Rollkuffere.
Noodäm die beede Räisegsellschaften an iire Bestimmigsoort aachoo syy, schnalle sich d Manne d Ruckseck aa und d Fraue gönge zerscht gon e Rung schwümmen oder löie sich der Rugge duurechnätte. Bi de Manne goots stäil opsi und glyy foot der äint oder ander afo schwitzen und flueche. Glyychzyttig ligge d Fraue, yyghüllt in wyysse Düecher uf badänte Liggstüel ummen und löie sichs wool syy.
Nach drei Stund geech bärguufchniempe, chömme d Manne verschwizt und uf der Schnööre bim Mittagshalt aa. Dört wird us em Rucksack verpfläggt. E Schyybe Broot, e Schniifel Moschtbröckli und e baar Ringli dröchneti Öpfelschnitz. Derzue gits Mineralwasser und, wenns hööch chunnt, e Schluck Wyy.
Au d Frauen ässe zmidaag. Numme goots dört e chlyy anderscht zue und häär. An gattlig deckte Disch wärde d Fraue gaschtronomisch uf hööchem Niwoo verwöönt: «Tomatencrèmesuppe mit Crème Fraiche und Gartenkresse, Lachssteak in der getrüffelten Kartoffelkruste auf rahmigem Lauchgemüse mit einer Balsamicoreduktion und Wildreisrisotto, Baileysorbet mit eingelegten Himbeeren.» Zum Abschluss: «Internationale Auswahl von Käse und Eis vom Buffet.» Derzue mämmele sii e Guttere «Chardonnay Hof, Weingut Gerald Tschida» und e Guttere «Redmont, Weingut Markowitsch.» Noo däm zümftige Mool gönge sii e chlyy go ligge.
Au d Manne ligge, aber nit wil sii vom ässe müed syy. Näi. Wäägenem Opsichniempe syy die mäischte schuurig uf de Wegge. D Gipfelstüürmer liggen aber nit uf em Liggstuel. Sii liggen uf ere Blüemlimatte, zwüsche Chüepflätter, fäisse Murmeldier und brunzende Chüe.
Noo deere Middaggsrascht uf stachligen Edelwyyss und bii Murmeli-Gepfyff nääme die lycht aagschlagene Manne der Räschte vom Uufstiig in Aagriff und chömme denn spoot am Noomidaag in iirem Hotel aa.
D Fraue häi e chlyyn en anderi Noomidaags-Beschäftigung. Sii machen e chlyyne Rundgang – eebenuus – ass sii zur Zytt am Chueche-Büffee syy. Denn müese sii sich fürs Nachtässen umzie – es zümftigs Gala-Diner mit sächs Gäng, e baar gattlige Guttere Wyy und emene Verryysserli.
D Manne näämen eender öbbis äifachs zue sich, wil sii jo nit wäägenem Ässen uf d Durnfaart gönge. Denn velicht non es Bier und denn ap in d Fäädere. Wil men am Daag druuf jo wiider sett zwääg syy. Schlussemänd mues me der Rucksack sälber drääge, nid wie bi de Fraue, won en Aagstellte s Beauty-Case hindedryy dräit.
Gseiet diir, soo ändere sich d Zytte.

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