D Oliveböim

Der Olivebaum. Schuurig alt. Scho in der Biible, im Koran und bim Homer (näi, das isch nit der nöi Mittelstürmer vom FC Basel) isch der Olivebaum beschriibe.
Und jetz?
Woorschyynlig häi sich der Fredi Gunzehuuser (Kaffi Caprice), der Andreas Müller (Kaffi Vitrum) und d Renata Ponti (Kaffi Rubino) gsäit, was der Homer chaa, chönne miir scho lang, und häi vor iire Kaffi en Olivebaum aanegstellt.
Dää bim Gunzehuuser isch e stattlige Käärli. E chlyy kaschtriert, oder besser gsäit, zweit. Woorschyynlig nöimen us Italie. Döört wäärde jo immer wiider Olivebäum uusgrisse, dermit die schlauen Italiääner en Uusryss-Subventionsprämie vo der EU überchömme. Aber wil d Italiääner nit dumm syy, verbrenne sii die uusgrissene Böim nit äifach. Näi.
Si verchaufe se für düürs Gäld emene Beckermäischter z Sissech.
Der Baum bim Müller isch none chlyy e Dünne – aber noonig zweit. Soo wie s uusgseet, hed dää der Müller usemen Olivestäi sälber uusbrüeted und isch allwääg wiene Gluggere stundelang uf em Bluemedopf ghockt. Wäär wäiss.
S Böimli bi der Ponti isch nones Gringers. Fascht no z chlyy, ass men em scho daarff Olivebaum sääge. Aber velicht isch s au numme es Gschwüschterli, wone chlyy zruggbliiben isch – vom Müller syym Baum.
Aber löie mer s Grüble und luege mer fürschi.
Mit deene Böim chunnt jetz nämmlig langsaam aber sicher e Huuch Italie in d Begeegnigszoone. Glyy döien e Huffe luschtigi und häiteri Menschen under deene Böim dure flaniere. Es wiird vill glacht. Me reeded mitenand, loost enander zue und isch äifach numme zfriide.
Verliebti gääbe sich under em grööschte Baum der eerscht Schmutz und der Maa chritzt denn es Häärz in d Rinde.
D Drachtegruppe danzt am 1. Mäie nümmen iire Bändeldanz. Näi. Die beglücken öis mitere sizilianische Tarantella, begläited vom Hanspeter Mischteli uf der Muuldrummle. Der Liederchranz singt nümme vo alte Zytte. Sii häiteren öis mit ligurischen und toskanische Volkslieder uuf. D Sänger müeste halt denn numme no in en Italiäänischkurs, ass sii au verstönde, was si singe.
Der Klick ruumt der Fotilaade und richted e Grappabrennerei yy. Der Danni Wiedmer vom Zälgli ryyst alli Blauburgunder-Räbstöck uus und pflanzt Nebbiolo und keltered e süffige Barolo.
An der Faasnecht macht – anstell vo de Buusner – e Gruppen us Venedig mit. Am Banndaag laufe denn bim Yy- und Uusmarsch nümme d Schütze zvorderscht. In Zuekumft syy denn d Alpini, die italiäänische Gebirgsjeeger, an der Spitze. D Banndaagsreed chönnti jo denn der Silvio Berlusconi haa.
Und denn, öppe in drüü Joor, gits s eerschte yyhäimischen Olivenööl. Alli Yywooner vo Sissech chönnen es Fläschli verbyy bringe und der Fredi Gunzehuuser füllt allne – äigehändig – äis Dröpfli vo däm choschtbaaren Ööl ap.
Guet. Miir wäi luege. Velicht chunnt jo alles au ganz anderscht. Velicht wäärde die Böim vor luuter Autiapgaas gaar nit so alt und säärple langsaam ap. Aber das weeri schaad, gälled!

schuurig – schaurig
säärple – langsam dahinsiechen

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