Dr Chüttenebaum

Dir wäärdet dänke, jetz isch er wiirpelsinnig worde. Verzapft dä zmitts im Jänner öbbis vom ene Chüttenebaum.
Aber lääsed jetz zerscht, bivoor dr wyttermuulet.
Es goot nämmlig um es chlyys Chütteneböimli, wo im Herbscht albe graagled voll mit Chüttenen isch. Und jeedesmool, wenn ich vorbyylauf, dänk ich, das geebt feine Schnaps oder halt denn, wenn s syy muess, Gumfi.
Aber mäinet dir, dä, won em dä Baum ghöört, dä würd äim nummen äi äinzigi Chüttene gee. Nüt doo. Das syge syyni Chüttene. Ich sell gfelligscht d Finger vo syyne Frücht loo.
Das chunnt mir halt denn alben in Sinn, wenn ich im Jänner vor däm Böimli stand und s numme no luuter fuuli und verschrumpfleti Frücht draa hed. Und wo z usserscht uuf eme Nascht e groosse Gwaag an ere möltsche Chüttenen ummegnaggt. Aber so, wien er druffummebickt, hed me fascht s Gfüül, es gruusi iin e chlyy.
Öbb er ächt s glyychlige dänkt wien ich ?

wiirpelsinnig = wahnsinnig
graagled voll = übervoll
möltsch = faul, zerschlagen

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Ein Kommentar

  1. Am 19. April 2016 um 05:31 Uhr veröffentlicht | Permalink

    Möltsch heisst nicht faul, zerschlagen. Möltsch ist diese Bräune, die gewisse Birnensorten entwickeln, man sagt auch Teigg, Teiggibire.

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