Nootdurft

Häit diir au scho welle und nit chönne? Aso i mäin, chönne hätted dir scho, aber dir häit nit gwüsst woo. So goot s villne, wo mit Druck uf der Läitig am Baanhoof z Sissech stönde.
Es isch halt e läidigi Gschicht mit der Sissecher Baanhooftoilette: Hed s äini, isch s nit rächt, hed s käini, isch s eerscht rächt nit rächt… Luege mer e chlyy zrugg, im Sinn vomene kultuurhistorische Sträiffzug dur s Sissecher Toilettelääbe.
Es richtigs Bijou isch d Toilette anno 1925 umme gsii. Es Hüüsli, wie zue Gotthälfs Zytte. Döört hed s dir no dur die morsche Diile soumeessig ans Gmääch zooge. Äi Voordäil hed dää Durzug aber alletwääge ghaa. Me hed käi Lüftig bruucht. Au die technisch Yyrichtig isch ganz äifach gsii. De bisch dir e chlyy voorchoo, wienem Sutter Gotti syyni Chüe. Die häi zu säller Zytt au nummen e Schoorchäärnel ghaa zum Dryybrünzle. Wenn de uf em Perron gstande bisch und uf e Zug gwaarted hesch, isch immer e würzige Duft in der Luft glääge.
Wo denn über d Strooss em Cheesmeyer syy Schopf brennt hed, häi e Huffe Sissecher ghofft, s Füür würdi uf die schytteri Baanhoftoiletten übergryffe. Aber nüt isch gsii, no villi Joor hed sii vor sich aane gmüffeled.
Schlussemänd hed aber au z Sissech die modäärni Aboortzytt Yyzug ghalte. Me hed die eerwürdige Brätterverschlaagstoiletten em Ärdboode glyych gmacht und öppis Nöis aanegstellt. Richtigi Schüssle, es Bidet, faarpigs Toilettebapyyr, es Brünneli zum d Händ wäsche – mäischtens halt ooni Säiffi. Aber s Genialschti am Ganzen isch gsii: Zum Yynegoo hesch müesen es Zwänzgi yyneloo. E dolli Erfindig!
Bsunders denn, wenn de mit em Zug und vollem Buuch vonere Metzgete zruggchoo bisch! Im Buuch häi s Suurchrutt, d Bluet- und Lääberwürscht, d Lääderöpfelschnitz und öppe drei Halbi ummegrumoored, ass es döönt hed, wie imene Choolebärgwärch. In däm alarmierende Zuestand und churz vor em In-d-Hoose-Mache bisch denn vor der zuenige Hüüslidüre gstande. In Panik hesch im Gäldseckel nacheme Zwänzgi gchnüübled, aber in de mäischte Fäll um s Verwoorgge käis gfunde. Das syy die Momänt gsii, wo de der Erfinder vo deere souglatte Schliesstechnik am liebschte dur e Fläischwolf drüllt hättisch.
Hüt hesch die Probleem bim Baanhof z Sissech bekanntlig nümme. S git käini verrammlede Düre mee. S git nit emool meee Baanhoftoilette! Wäär wäiss, wie lang die Spaaridee verhebt.
Bis denn: Vill Glück bim Verheebe!

Diile – Bretter
Schoorchäärnel – Jaucherinne

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