Der Chindsgi

Iich gib s zue, iich bi nit in Chindergaarte gange. Iich haa no hüt es schlächts Gwüsse wääge däm. Wäär wäiss, zu waas iich s hätt chönne bringe, weer iich doch nummen in Chindsgi gange.
Myyni liebe Fründ löien au käi Gläägehäit uus, mii wääge däm Versüümnis z hänsele. Sii syy natüürlig alli braav in Chindergaarte gangen und häi döört schyynts au e Huffe für s wyttere Lääbe gleert.
Öppis vom Wichtigschte, wo sii döört uf iire Lääbeswääg mit überchoo häige, syg s fachmännische Binde vo de Schue gsii. Nit äifach binde. Näi, sii häi in stundelangen Yyfüerigskürs gleert, wie me binded, ooni ass es e Chnüppel in d Schuebändel git. Iich wundere mii numme, worum die hüt mäischtens Schue mit Chläbverschluss häi, wenn sii doch so Siibesiechen im Schnüere syy.
Die wichtige vorschuelische Schuebändelleerkürs syy natüürlig nummen e chlyyne Däil vo der Wytterbildig vo myyne liebe Fründ gsii. Wichtigi, richtigswyysendi Lekzione syy derzue choo. Mee oder weeniger friidlig häi sii mit faarpige Bouchlötzli glatti Dürmli bout. Jeede Daag hed ene d Chindergärtneren es nöis Määrli verzellt. Und s Bescht isch, myyni liebe Fründ häi die Schauergschichten au no glaubt. Und was häi sii baschtled. Ganzi Generazione vo Gotten und Götti syy mit Sälberbaschtledem yydeckt worde. Sii häi ganzi Waagelaadige vo japanischem Büttebapyyr vollgchraafled. Im Winter syy alli Fänschter vom Chindsgi mit Hinderglaasmoolereie verunstalted gsii. D Butzfrau hed alben e Häidebüez ghaa, das Gschmiir wiider ewägg z mache. An der Faasnecht häi sii mit Fischchleischter und Zyttigsbapyyr Laarffe baschtled und häi dehäi denn dermit die chlyyne Gschwüschterli verschreckt. Myyni liebe Fründ schwäärme no hüt dervoo.
Iich bi in deere Zytt, wo myyni liebe Fründ theoretischi Underwyysig im Sunnewirbelgünnen überchoo häi, natüürlig nit uf der fuule Hut glääge. Miir syy under anderem mit der Mueter und em Vatter vill in Wald gangen und häi dört au e Huffe gleert – praktisch halt, nit theoretisch. Aber iich glaub, hüt isch me mit de Chindergärtler uf em richtige Wääg. Me goot jo mit de Chinder au in Wald. Numme döönt halt «Waldchindergaarte» besser, as wenn me säit, i gang mit em Vatter in Wald.
Nääbenyyne: Iich chaan in der Zwüschezytt myyni Schue au ganz eläigge binde.

hänsele – foppen
chraafle – unsauber zeichnen

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