S Gnusch im Faadezäinli

Ooha lätz! Doo isch aber myy letschti «Mundartglosse» e baarnen in falsche Hals groote. Näi, nit überen Inhalt häi sii sich uufgreggt, wääge der Sprooch häi sii der Chambe gstellt. Daas syygi nit Mundart und scho gaar käi Baaselbieterdütsch.
Guet. Aber wie schrybt me jetz richtig Baaselbieterdütsch, und wäär säit, was richtig und was falsch isch?
In der Schriftsprooch döie miir bi öis in eerschter Linie schryyben und wenn s halt denn mues syy, zwüschenyynen au emool reede. Bi der Mundart isch s grad umgcheert. Doo fallt öis s Lääse schweerer, und bim Schryybe wäiss me nit so rächt, uf wäär me sell loose.
D Mundart isch öisi Umgangssprooch, und die hed sich in de letschte Joor, wie alles um öis umme, gwandled. Wenn men in de Büecher vom Traugott Meyer (bi s Bottebrächts Miggel) oder bi der Pauline Wirz noochliist, dernoo finded men e Huffen Uusdrück, wo me nümm kennt und wo au fascht niem me bruucht. Wie bin iich doch verschrocke, woon iich s eerscht Mool myy Schwiigermueter vo Wäislige ghöört haa Chriesi sääge und nit Chiirssi. Jä nundefaane, isch sii jetz emänd gaar käi richtigi Baaselbietere, numme wil men an anderen Oorte Chiirssi säit? Ebe.
Isch s nit esoo: Wenn me soo reeded, wie äim der Schnaabel gwachsen isch, denn döie miir d Mundart bruuche. Ass daas nit immer esoo döönt, wie s e baar Sproochsittewächter gäärn hätte, verstoot sich vo sälber.
Es isch scho richtig, was der Karl Tschudin in syym 1974 verfasste Büechli über s Baaselbieterdütsch schrybt, numme syy in der Zwüschezytt halt au scho wiider e baar Jöörli vergangen und e mängs Alts (s Bottebrächts Miggel würd sääge «Olts») isch vergässe. Derfür isch e Huffe Nöis derzuechoo. Fröie mer is an deene, wo nones «olts» Baaselbieterdütsch reede, aber vergässe mer nit, ass au die emool jung gsii syy und die «Olte» woorschyynlig scho zue deere Zytt wäge der Sprooch mitene gräggeled häi.
Also, syy mer doch gattlig zuenenander und löie mer d Sprooch nit zumene Biotop von e baar Schöönschryyber verchoo. D Sprooch blybt numme lääbig, wenn sii sich wandled.

Chambe
– Kamm
räggele – mäkeln, nörgeln

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